Mähgeräte
Ein kurzer Überblick über die Entwicklung der Mähgeräte und Mähtechniken
Wie alle Techniken und Geräte im Bereich der Landwirtschaft hat auch die Mähtechnik im Verlauf ihrer Entwicklung zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Von Hand geführte Erntewerkzeuge wie Sicheln, Sensen und Erntemesser waren die ersten Werkzeuge zur Einbringung von Tierfutter, Heu und Getreide. Aufgrund des relativ hohen Zeitaufwands von ca. 30 Stunden pro Hektar und der damit naturgemäß begrenzten Mähkapazität suchte die Landwirtschaft früh nach technisch effektiveren Möglichkeiten des Mähens.
Ein großer Entwicklungssprung im Bereich der Mähgeräte und Mähtechniken stellte der mit Pferden oder anderen Nutztieren gezogene Mähwagen dar. So wurde bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den USA ein Patent auf dieses Verfahren angemeldet. Eingesetzt wurden hier bereits Balkenmäher, die es ermöglichten in ca. 3-4 Stunden einen Hektar Wiese oder Weide mit dem Pferdezug zu mähen. Wegen der Effektivität dieser Mähtechnik breitete sich das Verfahren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit aus.
Mit dem Aufkommen von Verbrennungsmotoren ergaben sich für den Antrieb von Mähgeräten neue Möglichkeiten. Auch hier erwies sich das Scherenschnittprinzip des Balkenmähers weiterhin als effektive Mähtechnik. Durch den Motorantrieb war es nun möglich, weitaus breitere Mähbreiten zu erreichen. Hinzu kam, dass motorbetriebene Mäher deutlich längere Mähzeiten und Arbeitsintervalle ermöglichen als Pferdemähwagen. Durch die Entwicklung des Doppelmesserbalkens erlebte die Mähtechnik nochmals einen Entwicklungsschub, der Schnittbild und Schnittleistung deutlich verbesserten.
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Oszillierende Mähtechnik
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Mähgeräte und Mähtechniken in der Gegenwart
Kreiselmäher mit rotierenden Messern, die nach dem Freischnittprinzip arbeiten, sind eine weitere Form der motorisierten Mähtechnik, die in den 1960er Jahren auf den Markt kam. Solche Trommelmäher oder Scheibenmäher sind, wie auch Balkenmäher, bis in die Gegenwart weit verbreitet. Heute stellen die beiden Mähverfahren in der gewerblichen Landwirtschaft die verbreitetsten Mähtechniken dar. Wie oben gezeigt, hat die Motorisierung und Technisierung der landwirtschaftlichen Mäher zu einer enormen Verkürzung der Mähzeiten und einer entsprechenden Effektivitätssteigerung geführt. Während nicht-motorisierte Mähverfahren mehrere Stunden zum Mähen eines Hektars Wiese benötigten, sind moderne Motormäher in der Lage, diese Fläche in wenigen Minuten zu mähen.
Umweltschutz und Mähtechnik
Neben der Geschwindigkeit ergeben sich beim Mähen weitere Faktoren, die die Auswahl des Mähgerätes maßgeblich beeinflussen. So zeigen sich Balkenmäher in den Aspekten Naturschutz und Futterqualität gegenüber Kreiselmähtechniken überlegen. Doppelmessermähwerke ermöglichen Säugetieren, Insekten und Amphibien eine deutlich höhere Überlebensquote. Durch den sauberen Schnitt erweist sich das Doppelmesser auch bei der Futterqualität dem rotierenden Mähwerk als überlegen. Das Futter wird durch das Scherenschnittverfahren deutlich weniger verschmutzt und bleibt länger frisch. Die Effektivität und der geringe Wartungsbedarf moderner, hochwertiger Balkenmäher hat dazu geführt, dass auch das Mähen mit dem Pferdezug für Landwirte wieder eine Option wird. Insbesondere ökologisch arbeitende Betriebe kleiner bis mittlerer Größe ist es mit diesem Verfahren möglich, ein naturschonendes und gleichzeitig effizientes Mähen zu realisieren.